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Info: Die lange Liste gescheiterter Fusionspläne der Deutschen Börse

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Die Vorgänger des seit Sommer 2015 amtierenden Börsen-Chefs Carsten Kengeter sind mit ihrem Traum eines großen Wurfs etliche Male gescheitert.

Die Vorgänger des seit Sommer 2015 amtierenden Börsen-Chefs Carsten Kengeter sind mit ihrem Traum eines großen Wurfs etliche Male gescheitert. Nachfolgend ein Überblick: 17. Juli 2000: Die Deutsche Börse präsentiert einen Plan für die Gründung des iX international exchange zusammen mit der Londoner LSE. Die beiden Partner hoffen, mit der paneuropäischen Handelsplattform weitere Börsenbetreiber mit ins Boot zu holen. Das Projekt scheitert allerdings an mangelnder Unterstützung. Sommer 2003: Seifert versucht es nun in Paris: Er trifft sich mit Euronext-Chef François Theodore. Die Gespräche über eine Fusion werden allerdings beendet, nachdem sich beide Seiten nicht über die Bewertung ihrer Häuser einig werden. Frühling 2004: Seifert und Theodore nehmen ein weiteres Mal Kontakt auf. Ein Zwist über die Besetzung der Führungspositionen lässt sie abermals ergebnislos auseinandergehen. August 2004: Die Schweizer Börse SWX lehnt Übernahmepläne der Deutschen Börse ab. 13. Dezember 2004: Die Deutsche Börse veröffentlicht ein Übernahmeangebot für die LSE über knapp zwei Milliarden Euro, das 2005 am Widerstand des Hedgefonds und Deutsche-Börse-Aktionärs TCI scheitert. 21. Februar 2006: Der neue Börsenchef Reto Francioni legt ein vorläufiges Fusionsangebot für die Pariser Euronext vor und facht damit ein Konsolidierungsfieber in der Branche an. 19. Mai 2006: Die Frankfurter dienen Euronext-Chef Theodore die Führung eines vereinten Unternehmens an, bestehen allerdings auf Frankfurt als Hauptsitz. Auch der Großteil des Managements sollte am Main angesiedelt sein – ohne Erfolg.

Juni 2006: Die Deutsche Börse unterbreitet der Euronext einen überarbeiteten Fusionsvorschlag. Dier Vorstoß kommt zu spät: Die Euronext schließt sich mit der US-Börse NYSE zusammen. Dezember 2008: Deutsche Börse und NYSE Euronext loten eine Fusion aus. Die Pläne werden vorzeitig bekannt und scheitern. April 2011: Die Börse wagt einen weiteren Versuch, mit der NYSE Euronext als Partner eine neue Größenordnung zu erreichen. Die US-Börsen Nasdaq OMX und ICE wollen die Fusion mit einer Gegenofferte für die Nyse torpedieren. Februar 2012: Der Traum Francionis platzt erneut. Die EU-Kommission untersagt die Milliardenfusion mit den Amerikanern aus schwerwiegenden wettbewerbsrechtlichen Bedenken. Die EU fürchtet vor allem ein weltweites Monopol im Handel mit europäischen Finanzderivaten. rtr/ba

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