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„Bio“-Verpackungen: „Wollt ihr uns verarschen?“ - Kundin sieht rot

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Von: Daniel Geradtz

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Viele Produkte sind in Plastik verpackt. Das stört immer mehr Konsumenten.
Viele Produkte sind in Plastik verpackt. Das stört immer mehr Konsumenten. © dpa / Oliver Berg

Bei Facebook hat sich eine Frau über Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und andere Supermärkte beschwert. Sie findet, dass die Ketten nur zum Schein Umweltschutz betreiben.

München - Viele Supermarkt- und Discounterketten haben sich seit einiger Zeit vorgenommen, umweltfreundlicher zu werden. Dazu zählt insbesondere, auf Plastikverpackungen zu verzichten. Auch der Verkauf von bio-zertifizierten Produkten ist wichtiger geworden.

Doch so einige Kunden halten das für Augenwischerei. Die Kritik lautet häufig, dass sich die Unternehmen in der Öffentlichkeit als Vorbilder präsentieren, Veränderungen aber nicht bis zum Ende verfolgen. Eine verärgerte Konsumentin verschaffte ihrem Ärger nun via Facebook Gehör.

Sie schrieb: „Wollt ihr uns eigentlich verarschen??? Eure Produkte spiegeln ganz genau wider, worum es euch geht: Dem Trend zu folgen, Geld zu machen, sich dem Markt anzupassen, die Leute an der Nase herumzuführen.“ Denn das, worum es vielen Käufern gehe, werde nicht berücksichtigt. Ihnen geht es laut der Facebook-Userin um den Umweltgedanken.

Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.: Kundin kritisiert Schokoladenprodukte als nicht umweltkonform

Sie forderte die Unternehmen auf, Schokoladenprodukte in das Sortiment aufzunehmen, die kein Palmfett enthalten. Denn das ist laut der Kundin nicht „umweltkonform“. Ebenso verhalte es sich mit Bio-Produkten, die in herkömmliches Plastik verpackt und bei Teebeuteln, die einzeln eingeschweißt seien.

Der ausführliche Facebook-Post der Frau lässt vermuten, dass sie sich intensiv mit den Produkten der unterschiedlichen Händler befasst hat. Denn die von ihr gerügten Missstände bei Kaufland, Edeka, Rewe, Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd werden in mehreren Abschnitten dezidiert behandelt.

Sie forderte die Unternehmen auf: „Seid mutig und geht voran.“ Nicht zuletzt richtete sich die Frau an die Verbraucher. Sie schloss ihren Post mit den Worten: „Dank an alle, die bis hierhin gekommen sind, und noch mehr Dank an alle, die darüber nachdenken und im besten Fall handeln werden. Gilt übrigens auch für alle Leser in Verbraucherposition. Ihr seid es, die den Schrott kaufen, ohne nachzudenken.“

Wie gefährlich gerade der Plastik-Konsum für unsere Umwelt sein kann, hat gerade das Beispiel eines toten Hirschen aus Thailand gezeigt. 

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Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.: Kundin findet Zuspruch in sozialen Netzwerken

Viele Facebook-User stimmten der Frau zu. Sie haben unter den Post Fotos eingestellt, die Plastikverpackungen zeigen, die ihrer Meinung nach unnötig sind. Eine Frau fand: „Es ist eine Farce, eine Lüge, Betrug, was die Lebensmittelmärkte da betreiben, und eine Menge Lobbyismus steckt da auch noch hinter.“

Ein anderer erklärte hingegen, dass die Schuld nicht auf die großen Handelsketten abgewälzt werden könne. „Es gibt viele Konzerne, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, das Übel zumindest zu minimieren - einige hast du ja aufgezählt. Die Betonung liegt hier aber auf „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ und „minimieren“. Tatsächlich haben sie nämlich recht wenige Möglichkeiten und das Übel kann auch nur minimiert werden“, schrieb er. Der Poster machte den Kapitalismus und die Kaufgewohnheiten der Verbraucher als Ursache aus.

Penny und Rewe hatten kürzlich angekündigt, im Rahmen ihrer Möglichkeiten etwas zu ändern. Sie wollen auf Plastikfolie verzichten, in die Gurken eingepackt sind und damit 160 Tonnen Plastikmüll pro Jahr einsparen. Doch trotz des Plastiks sind Produkte manchmal beschädigt. Das zog kürzlich die Wut einer Rewe-Kundin nach sich

Ein Aldi-Kunde erlebte indes eine große Überraschung, als er einen Becher mit Schmand öffnete. Ekelalarm am Frühstückstisch!

Edeka setzt nun vermehrt auf Bio-Produkte und öffnet zwei neue Bio-Supermärkte.

Video: 10 Tipps um weniger Plastikmüll zu produzieren

Eine ZDF-Dokumentation hat die beiden Discounter Penny und Netto miteinander verglichen. Dabei kamen auch für Kunden erschreckende Wahrheiten ans Licht. Lidl greift im Herbst 2019 unterdessen zu einer überraschenden Maßnahme in Sachen Gurken und Plastikmüll.

dg

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