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Neuer Fuffziger ab April 2017

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So sieht die zweite Generation des 50-Euro-Scheines aus. Gestern wurde er von der EZB in Frankfurt präsentiert.
So sieht die zweite Generation des 50-Euro-Scheines aus. Gestern wurde er von der EZB in Frankfurt präsentiert. © Frank Rumpenhorst ( )

Im Kampf gegen Geldfälscher machen Europas Währungshüter den nächsten Schritt: Im Frühjahr nächsten Jahres kommt ein überarbeiteter 50-Euro-Schein in Umlauf. Erstmals kann sich die Öffentlichkeit nun ein Bild davon machen.

Die zweite Generation der Euro-Banknoten bekommt Zuwachs: Der neue 50-Euro-Schein soll vom 4. April 2017 an unters Volk gebracht werden. Bis dahin bekommen Banken und Handel Gelegenheit, Geräte und Personal auf die neuen Scheine einzustellen. Gestern präsentierte die Europäische Zentralbank (EZB) die runderneuerte Banknote in Frankfurt erstmals der Öffentlichkeit.

„Die neue Serie ist das gedruckte Bekenntnis des EZB-Rates zum Bargeld“, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch bei der Vorstellung der Banknote. „Wir sind bereits in Vorbereitungen für die nächsten Stückelungen.“ Neu aufgelegt werden noch der 100- und der 200-Euro-Schein. Sie sollen bis Ende 2018 eingeführt sein. Der 500-Euro-Schein wird abgeschafft.

Fünfer, Zehner und Zwanziger sind schon in überarbeiteter Version im Umlauf. Der 50er ist die am häufigsten genutzte Stückelung der Euro-Banknoten. Mehr als acht Milliarden davon sind aktuell im Umlauf – etwa 45 Prozent aller Euro-Scheine.

Mythengestalt Europa

Seit Jahren tüfteln die Währungshüter an verbesserten Sicherheitsmerkmalen, um Geldfälschern das Handwerk zu erschweren. Im vergangenen Jahr wurden dennoch so viele Euro-Blüten aus dem Verkehr gezogen wie nie seit Einführung des Euro-Bargeldes 2002: 899 000 gefälschte Scheine zählte die EZB. Rund elf Prozent davon entdeckten Banken, Handel und Polizei in Deutschland – auch dies war der höchste Stand seit Einführung der gemeinsamen Währung. Fälscher setzen dabei vor allem auf Banknoten mit höherem Wert: Weltweit war jede zweite Euro-Blüte ein Zwanziger (51 Prozent), in Deutschland gehörten 40 Prozent in diese Kategorie. Am stärksten setzten Geldfälscher in Deutschland auf den „falschen Fuffziger“: Fast jeder zweite nachgemachte Schein war eine Fünfzig-Euro-Banknote: 46 567 Stück.

Beim Fünfziger kommen die gleichen Sicherheitsmerkmale zum Einsatz wie beim Zwanziger: Der Fünfziger hat ebenfalls ein Porträtfenster. Hält man den Schein gegen das Licht, wird das Fenster durchsichtig und man sieht ein Porträt der griechischen Mythengestalt Europa. Die Europa ist zugleich Namensgeberin der zweiten Euro-Banknotenserie seit Einführung des gemeinsamen Bargelds 2002: „Europa-Serie“. Der als glänzende Zahl aufgedruckte Wert „Fünfzig“ auf der Vorderseite ändert die Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau, wenn man die Banknote neigt.

Alles anders wird durch das Facelift für die Euro-Banknoten nicht. Die Motive bleiben erhalten: Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt, stehen auch künftig für Europa – Fantasiearchitektur als klassischer europäischer Kompromiss.

Orange und Braun

Die Grundfarben der Scheine ändern sich ebenfalls nicht: Der Fünfziger behält seine Mischung aus Orange und Braun. Das Gesicht des Euro wollten die Währungshüter erhalten.

Verbraucher müssen auch nicht ihre Geldbörsen und Sparschweine leeren und alte Scheine zur Bank tragen: Die bisherigen Scheine bleiben gültig und werden nach und nach von den Notenbanken aus dem Verkehr gezogen. Auch der 500-Euro-Schein, dessen Ausgabe gegen Ende 2018 eingestellt werden soll, soll gesetzliches Zahlungsmittel bleiben und unbegrenzt umtauschbar sein. Mit der schrittweisen Abschaffung des lilafarbenen Scheins wollen die Währungshüter Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit eindämmen.

(dpa)

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