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Opel startet mit Vollgas ins neue Jahr

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Opel-Chef Karl-Thomas Neumann lässt sich auf der Automesse in Genf feiern: Der neue Opel Astra wurde zum ?Auto des Jahres? gekürt.
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann lässt sich auf der Automesse in Genf feiern: Der neue Opel Astra wurde zum ?Auto des Jahres? gekürt. © Uli Deck (dpa)

Der Pkw-Absatz in Deutschland ist im Februar so stark wie lange nicht mehr gewachsen. Im vergangenen Monat seien mit 250 302 Stück zwölf Prozent mehr Neuwagen registriert worden als vor einem Jahr, teilte das Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit.

Auch im zweiten Monat des Jahres 2016 liegen die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland kräftig im Plus. Nach dem guten Jahresauftakt im Januar ist im milden Wintermonat Februar eine unerwartete Dynamik in den hiesigen Automarkt gekommen.

Matthias Wissmann, Präsident des Branchenverbandes VDA betonte: „Der deutsche Pkw-Markt zeigt sich sehr vital. Das Absatzniveau in den ersten beiden Monaten ist das höchste seit 14 Jahren. Und der inländische Auftragseingang legt noch stärker zu. Das gibt Perspektive für das Gesamtjahr.“ Der Auftragseingang aus dem Inland lag im Februar deutlich über dem Vorjahresmonat. Die Kunden in Deutschland bestellten 20 Prozent mehr neue Pkw.

Auch die Ausfuhren konnten gesteigert werden: Die deutschen Hersteller haben im Februar fünf Prozent mehr Pkw exportiert (403 400 Einheiten). Parallel zum Export stieg auch die heimische Produktion: Mit 532 800 Pkw rollten sechs Prozent mehr Neufahrzeuge von den Bändern als im Vorjahresmonat. Das ist das höchste Produktionsniveau, das jemals im Monat Februar erzielt wurde.

Erwartungen abgekühlt

Wissmann unterstrich: „So erfreulich die Situation auf dem Inlandsmarkt ist, so wenig dürfen wir die Herausforderung unterschätzen, die wir auf den internationalen Märkten sehen. Drei von vier Autos, die wir in Deutschland produzieren, gehen in den Export. Die Geschäftserwartungen haben sich gerade in jüngster Zeit etwas abgekühlt.“ Einer der ganz großen Gewinner ist die Marke Opel. Die Rüsselsheimer setzen ihr Comeback eindrucksvoll fort. Die Pkw-Zulassungen schossen um gut 28 Prozent in die Höhe. Opel verbuchte auf dem Heimatmarkt mit 19 159 Fahrzeugen den zweiten Rekordmonat in Folge. Der Opel-Marktanteil stieg um rund einen Prozentpunkt auf 7,7 Prozent, den höchsten Februar-Wert seit 2012. Die starke Entwicklung resultiert erneut vor allem aus der hohen Nachfrage nach dem neuen Opel Astra. Europaweit liegen bereits rund 130 000 Bestellungen für den Bestseller vor. Opel Deutschland-Chef Jürgen Keller: „Nach einem ohnehin schon guten Januar haben wir im Februar noch stärker zugelegt. Das zeigt, wie attraktiv unsere Modellpalette ist.“ Die Rückkehr in die Gewinnzone rückt für Opel damit näher.

Das Gegenstück zu Opel ist die Krisen-Marke Volkswagen. Die durch den VW-Abgas-Skandal ausgelöste Talfahrt hält an. Auf dem boomenden deutschen Markt konnte VW zwar rund vier Prozent zulegen, wird aber deutlich abgehängt und verliert weiter an Marktanteilen (aktuell: 20,9 Prozent). Dennoch bleiben die Wolfsburger mit großem Abstand Marktführer im Inland vor der Konzerntochter Audi, die um 14,5 Prozent auf 23 400 Zulassungen zulegen konnte.

BMW verliert an Boden

Die beiden Audi-Konkurrenten Mercedes und BMW driften etwas auseinander. Während die Marke mit dem Stern mit einem Zulassungsplus von über 23 Prozent auf 22 250 Pkw glänzt, verlieren die Münchner mit einem achtprozentigen Anstieg (19 546 Autos) etwas an Boden. Mit Steigerungsraten von 16 Prozent zeigt auch Ford, dass die Krise überwunden ist.

Für Elektroautos entschieden sich im Februar 751 Käufer, 3532 favorisierten ein Hybrid-Modell mit Benzin- und Elektromotor. Der Anteil der Dieselfahrzeuge machte insgesamt 47 Prozent aus.

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