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Bei Skoda steppt der Bär

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Vor 25 Jahre ging Skoda Deutschland an den Start. Im ersten Jahr lieferte die tschechische Marke 3000 Fahrzeuge aus. Inzwischen peilt die VW-Tochter einen Absatz von 200 000 Pkw an. Deutschland-Chefin Imelda Labbé übergibt den Staffelstab in der Darmstädter Zentrale an Frank Jürgens. Der neue Hoffnungsträger kommt pelzig daher.

Die tschechische Traditionsmarke Skoda hat es in Deutschland geschafft. Vor 25 Jahren – unmittelbar nach der Wende – hätte kaum einer einen Pfifferling auf Skoda gesetzt. Doch unter dem VW-Konzerndach hat sich der einstige Nischenanbieter zu einem Volumenhersteller gemausert, der inzwischen Opel und Ford in der Absatzstatistik im Nacken sitzt. In den vergangenen drei Jahren hat Imelda Labbé als Sprecherin der Geschäftsführung von Skoda Deutschland die Erfolgsstory fortgeschrieben. Zum 1. September übergibt sie den Führungsstab an Frank Jürgens, der seit 30 Jahren für Volkswagen tätig ist, zuletzt in verantwortlicher Position im Bereich Vertrieb und Service. Labbé übernimmt eine neue Aufgabe als Konzernverantwortliche für die Bereiche Ersatzteile und Service mit Sitz in Kassel und macht auf der Karriereleiter im Wolfsburger 12-Marken-Konzern einen weiteren Schritt nach oben.

Sie übergibt ein intaktes Unternehmen an den 50-jährigen Jürgens. In der Firmenzentrale in Darmstadt-Weiterstadt sind inzwischen über 300 Skoda-Mitarbeiter beschäftigt. Die scheidende Geschäftsführerin sieht die Zukunft der Tschechen-Marke auf dem deutschen Markt rosig. Skoda stehe vor der nächsten magischen Hürde, sagte sie gestern in Darmstadt, denn die Zahl von 200 000 Auslieferungen werde bald erreicht. In diesem Jahr rechnet sie mit rund 185 000 verkauften Fahrzeuge. Spätestens 2018 dürfte die anvisierte Marke überschritten werden. Auf dem Weg dorthin setzt Skoda vor allem auf das Herzstück der Marke, den Octavia. Doch am 1. September wird in Berlin ein neues SUV präsentiert, das in Darmstadt als großer Hoffnungsträger gilt: der Kodiaq.

Ein großer Bruder

für den Yeti

Der Skoda Yeti bekommt einen großen Bruder – und der VW Touareg einen Cousin: Die Volkswagen-Tochter will mit dem neu entwickelten Siebensitzer vom boomenden SUV-Markt profitieren. Der Kodiak-Bär ist eine Unterart des Braunbären und kommt in Alaska vor – der Name würde zumindest gut zum pelzigen Bruder Yeti passen.

„Dann steppt bei Skoda der Bär“, witzelten Labbé und Jürgens. Die Öffentlichkeit kann den Kodiaq erstmals auf dem Autosalon in Paris Anfang Oktober bestaunen. In den Handel kommt das neue Flaggschiff in der ersten Jahreshälfte 2017. Beim Preis hört man aus informierten Kreisen eine Zahl „um 25 000 Euro“. Zum Vergleich: Der kleinere Yeti legt bei rund 20 000 Euro los.

„Dabei wird es aber nicht bleiben“, blickte Labbé in die Zukunft. Ein drittes SUV-Modell sei durchaus vorstellbar, sagte sie.

Das Thema Elektromobilität will Skoda mit großer Gelassenheit angehen. Sowohl das Top-Modell Superb wie auch der neue Kodiaq könnten bei Bedarf als Plug-in-Hybrid gebaut werden. Spruchreif sei das allerdings noch nicht. „Wir beobachten den Markt sehr genau“, erklärt Labbé.

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