Tarifverdienste wachsen nicht in den Himmel
Die Tarifbeschäftigten in Deutschland konnten im zweiten Quartal dieses Jahres nur vergleichsweise geringe Steigerungen ihrer Einkommen erzielen. Dies berichtete das Statistische Bundesamt.
Einschließlich der Sonderzahlungen lagen ihre Entgelte 0,9 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahresquartal. Das sei der schwächste Anstieg seit der Beginn der Zeitreihe im Jahr 2011 gewesen. Rechnet man die Sonderzahlungen heraus, betrug der Zuwachs innerhalb eines Jahres 1,2 Prozent.
Die Flaute ist aber leichter verkraftbar, weil im beobachteten Zeitraum die Verbraucherpreise nur um 0,1 Prozent gestiegen sind. Im Schnitt stiegen also die Reallöhne weiter.
Ein wichtiger Grund für die durchschnittlich geringe Steigerung ist zudem der Terminkalender der Tarifabschlüsse. Die vereinbarten, teils deutlichen Zuwächse in der Metall- und Elektroindustrie, in der Chemie und beim Öffentlichen Dienst haben im beobachteten Zeitraum noch nicht gegriffen, wie das Bundesamt erläuterte.
Entsprechend fiel in diesen Bereichen die Entgeltsteigerung in der Jahresfrist gering aus. Die stärksten Anstiege waren im Handel (+3,3 Prozent), im Gastgewerbe (+2,0 Prozent) sowie bei sonstigen Dienstleistungen (+2,2 Prozent) zu beobachten.