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Alarmierende Ergebnisse beim Test von Mehl: Schimmelpilz bei vielen Produkten

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Von: Karolin Schäfer

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Öko-Test hat Mehl untersucht. Viele Marken können die Experten überzeugen. Doch drei Produkte fallen besonders negativ auf.

Kassel - Zum Backen für Kuchen, Brot oder Gebäck: Mehl ist die ideale Grundlage für einen Teig. Das Grundnahrungsmittel ist auch ein wichtiger Grundstoff zum Binden vieler Saucen und Suppen. Jetzt hat Öko-Test 50 Mehle genauer unter die Lupe genommen - darunter 28 Weizenmehle und 22 Dinkelmehle unterschiedlicher Ausmahlung.

Preislich bewegt sich die Spannbreite bei den Produkten zwischen 37 Cent und 4,59 Euro pro Kilogramm. Insgesamt zeigt der Test, dass es Probleme mit Schimmelpilzen, Mineralölen und Pestizide gibt. Allerdings schneidet jedes zweite Mehl mit der Bestnote „sehr gut“ ab.

Die folgenden Sorten wurden mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet:

Mehl im Test: Weizen- und Dinkelmehl im Vergleich

In dem Test wurden von den Experten von Öko-Test Weizenmehle der Typen 405, 550, 1050 und Vollkorn sowie Dinkelmehle der Typen 630, 1050 und Vollkorn untersucht. Die Typenbezeichnung spiegelt dabei den Mineralstoffgehalt im Mehl wider.

VerbrauchermagazinÖko-Test
HauptsitzFrankfurt
Erstausgabe1985
Erscheinungsweisemonatlich

Die Typenbezeichnung war laut Öko-Test bei allen Herstellern korrekt. Neben den vielen mit „sehr gut“ bewerteten Produkten, gibt es nur wenige, die mit „gut“ bewertet wurden. 20 Prozent schneiden mittelmäßig ab. Drei Produkte fallen mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ im Test durch.

Öko-Test untersucht Mehl: Schimmelpilzgift in vielen Produkten

Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Mehle konnten im Labor Schimmelpilzgifte nachgewiesen werden - vor allem im Vollkornmehl. Das Bio-Weizenvollkornmehl von Rewe ist im Test aufgrund der Schimmelpilzgifte durchgefallen.

In diesem Zusammenhang handelt es sich meist um, von Fusarien gebildeten, HT-2- und T2-Toxinen, sowie um Deoxynivalenol (Schimmelpilzgift). Diese Giftstoffen können Zellen schädigen und das Immunsystem schwächen. In großen Mengen können sie sogar Erbrechen und Durchfall verursachen. Derart hohe Werte konnten im Test aber nicht nachgewiesen werden.

Mehl im Test: Schimmelpilzgift gefährlich für den Menschen

Fusariengifte entstehen schon vor der Weizenernte. Besonders hohe Temperaturen und Regen begünstigen den Befall. „Je nach Witterung gelten sie als praktisch unvermeidbar“, erklärt Öko-Test. Das krebserregende Mykotoxin OTA, das während der Lagerung des Getreides entstehen und für den Menschen tödlich sein kann, war in keinem Mehl nachweisbar.

Mehle vom Typ 1050, 405, 550 und 630 sind nicht immer unbedingt frei von Schimmelpilzgiften. Beim Rosenmehl Weizenmehl 405 hat Öko-Test Rückstände nachgewiesen. Teilweise waren die Werte sogar „stark erhöht“, wie bei einem Mehl von Kaufland.

Im Test: Belastung von Mehl mit Mineralöl gering

Die Belastung von Mehl mit Mineralöl ist gering. In zwei Drittel der untersuchten Produkte wurden lediglich Spuren nachgewiesen. Die Experten von Öko-Test kritisieren allerdings drei Sorten besonders. Sie sollen zu „stark erhöhte“ Mengen an Mineralölen enthalten, darunter ein Mehl des Discounters Penny. Dies könnten unter anderem Rückstände aus der Verpackung sein oder eine Verunreinigung durch maschinelle Verarbeitung.

Mehl-Test: Kein Glyphosat gefunden

Eine gute Nachricht im Mehl-Test: Der Unkrautvernichter Glyphosat stecke in keinem getesteten Mehl. Dennoch gibt es andere Giftstoffe, auf die Öko-Test aufmerksam macht: Die für Bienen giftige Verbindungen Cypermethrin, Deltamethrin und Pirimiphos-Methyl. Die bedenklichen Pestizide haben die Experten aber nur in konventionellen Produkten gefunden, nicht in Bio-Mehlen.

Fazit: Insgesamt empfiehlt utopia.de Mehl in Bio-Qualität. Hier seien die ökologischen Anforderungen strenger. Viele synthetische Pestizide und Düngemittel seien verboten. Vollkornmehl sei generell die gesündere Wahl. Es liefert mehr Ballaststoffe und Mineralien. Allerdings war es im Test stärker belastet.

Mehl im Test - Öko-Test empfiehlt: Mehl nicht auf Vorrat kaufen

Dinkelmehl hingegen ist feiner als Weizenmehl und hat ein nussiges Aroma. Zudem enthält es etwas mehr Zink, Magnesium und Eisen. Außerdem rät Öko-Test Mehl nicht auf Vorrat zu kaufen, sondern nach Bedarf. Am besten lässt es sich in einer Papiertüte lagern.

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