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Fed verunsichert Europas Anleger

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Fed-Chefin Janet Yellen
Fed-Chefin Janet Yellen © Michael Reynolds (EPA)

Die Konjunktur-Skepsis hat Europas Börsen zugesetzt und die Aktienanleger am Donnerstag verunsichert. Auf die Stimmung drückten die jüngsten Kommentare der US-Notenbank.

Die Konjunktur-Skepsis hat Europas Börsen zugesetzt und die Aktienanleger am Donnerstag verunsichert. Auf die Stimmung drückten die jüngsten Kommentare der US-Notenbank. Fed-Chefin Janet Yellen hatte vor allem die Risiken für die Wirtschaft durch die Turbulenzen an Chinas Börsen und am Ölmarkt hervorgehoben. Schwache Firmenbilanzen dies- und jenseits des Atlantiks sorgten zusätzlich für lange Gesichter. Ein stark steigender Ölpreis konnte anfangs die Kursverluste noch begrenzen. Nach der schwachen Eröffnung der New Yorker Wall Street gab es aber auch in Frankfurt, London und Paris kein Halten mehr. Die Talfahrt der Aktienkurse nahm an Fahrt auf.

Neue geldpolitische Signale waren von der amerikanischen Notenbank nicht gekommen. Einige Anleger hätten jedoch auf Hinweise auf ein Hinauszögern der geplanten weiteren Zinserhöhungen gehofft, sagte Marktexperte Angus Nicholson vom Brokerhaus IG Markets. Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, dem Chef-Volkswirt der VP Bank, müssen die Währungshüter aber an ihrem Mitte Dezember eingeschlagenen Kurs festhalten, um ihre Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel zu setzen. „Voraussichtlich wird die US-Notenbank weiter nachlegen. Der Zinserhöhungszyklus könnte als großer Fehler in die Geschichtsbücher eingehen.“

Kritiker fürchten, dass die fragile Erholung der Konjunktur durch höhere Zinsen ausgebremst werden könnte. Genährt wurde der Pessimismus durch schwache Industriedaten: Im Dezember brachen die Auftragseingänge in den USA um 5,1 Prozent ein, deutlich stärker als erwartet. Der Dollar geriet unter Beschuss – der Euro stieg auf 1,0933 Dollar. Spekulationen auf eine Drosselung der Fördermengen trieben den Ölpreis. Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee legte um über fünf Prozent auf 34,90 Dollar je Barrel (159 Liter) zu. Laut dem russischen Energieminister hat Saudi-Arabien Produktionskürzungen vorgeschlagen.

(rtr)

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