VW: Bericht über Kultauto-Comeback – Markenfans sehen Mega-Flop: „Bitte nicht“

Volkswagen ist mit voller Kraft auf dem Weg ins E-Zeitalter. Dabei könnte der Konzern möglicherweise auch eine Ikone wiederbeleben. Im Netz sorgt das für beißenden Spott.
- Volkswagen will in den kommenden Jahren rund 75 Milliarden Euro in die Elektrifizierung und Digitalisierung seiner Flotte stecken.
- Unter den zahlreichen neuen Modellen könnte auch ein Kultauto sein Comeback feiern.
- Doch in den sozialen Netzwerken sorgen die Überlegungen bei vielen für beißenden Spott.
Update vom 11. November, 10.54 Uhr – Die Aussicht auf ein mögliches Comeback des VW Beetle als reiner Stromer sorgt in den sozialen Netzwerken für beißenden Spott. „Bitte nicht“, fleht ein User, „Braucht kein Mensch, nicht als Verbrenner, nicht als Elektro“, urteilt ein anderer.
Viele andere sehen das ähnlich. „Der Käfer/Beetle war niedlich, nie praktisch“, heißt es auf Facebook. Auch das Design gilt als eher gewöhnungsbedürftig: „Die Form ist von vorvorgestern“. „Der sieht aus wie eine verträumte Baby Prinzessin“, schreiben User auf Facebook.
Außerdem fragen sich viele, weshalb der Konzern trotz mäßiger Verkaufszahlen des 2019 eingestellten Vorgänger-Modells überhaupt über eine Neuauflage nachdenken sollte. Der Beetle sei eine „überteuerte Knutschkugel mit mäßigen Verkaufszahlen“ gewesen, heißt es auf Merkur.de. Im Falle einer Neuauflage käme als Zielgruppe „eh nur das reiche Ökowohlfühl-Wohlstandsbürgertum“ in Frage.
Ohnehin sorgt die Modellpolitik des Konzerns für beißenden Spott. „Endlich. Ich hatte schon Sorgen, dass VW sich gar nicht lächerlich macht“. „Genau, der Passat soll eingestampft werden und den Beetle bringen sie zurück. Absolut unlogisch“, kommentierte ein anderer. Volkswagen will die Passat Limousine aus dem Programm nehmen. Den beliebten VW Passat Variant soll es aber auch weiterhin geben.
Nach einem Bericht der Autobild könnte Volkswagen das 2019 in den Ruhestand verabschiedete Kultauto möglicherweise wiederbeleben. Danach könnte der Beetle 2023 als reines E-Auto auf der Basis der Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) 2023 sein Comeback feiern, spekuliert das Portal.
Feiert VW-Kultwagen bald sein Comeback als E-Auto? Skizzen liegen bereits vor
Erstmeldung vom 7. Dezember, 10.28 Uhr – Der 10. Juli 2019 war für Fans des Beetle ein trauriger Tag. Im VW*-Werk im mexikanischen Puebla lief damals der letzte Beetle vom Band. Zum Abschied standen die Mitarbeiter in T-Shirts mit der Aufschrift „Gracias, Beetle“ Spalier, es gab Konfetti und eine Mariachi-Band, die den Klassiker Cielito Lindo anstimmte, „Canta, no llores“ (Singe, weine nicht).
„Mit dem Volkswagen Beetle“, schrieb das Unternehmen zum Ende des Kultautos etwas betrübt, „schließt Volkswagen de México ein sehr wichtiges und erfolgreiches Kapitel seiner Geschichte“. Es gebe zwar keine Pläne, den Beetle zu ersetzen, hieß es zum Abschied. Doch der damalige Statthalter des Konzerns für die Region hielt die Tür sicherheitshalber einen kleinen Spalt weit geöffnet: „Sage niemals nie“, erklärte der damalige Chef von Volkswagen Group of America, Hinrich J. Woebcken im Juli 2019 vorsorglich.
Nun könnte der Konzern sein Knuddel-Mobil womöglich doch wiederbeleben – als Stromer. Darüber spekuliert jedenfalls die Auto Bild. Danach könnte VW den Beetle auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) an den Start schicken.
VW: Chef-Designer mit Skizzen zum E-Beetle
Entsprechende Skizzen dazu gibt es schon länger. So hatte die britische Branchen-Webseite Autocar 2018 bereits entsprechende Skizzen des damaligen Chef-Designers der Kernmarke VW, Klaus Bischoff, veröffentlicht. Bischoff verantwortet seit Anfang April die Design-Sprache des gesamten VW-Konzerns. Statt als Zweitürer sah Bischoff eine mögliche Neuauflage der Ikone in seiner Studie als Viertürer – mit größeren Rädern, dafür aber mit einem etwas länger gestreckten Exterieur samt Hinterrad-Antrieb wie beim legendären VW Käfer.
Bei der Technik könnten die Ingenieure auf die Plattform des ID.3 zurückgreifen. Den E-Golf, mit dem Konzernchef Herbert Diess im August unter großem Getöse an den Gardasee gefahren war, gibt es mit 150 bzw. 204 PS Antriebsleistung. Die entsprechende Reichweite läge je nach Version bei 330 und 550 Kilometern.
VW: Bislang noch keine Entscheidung zum Bau eines E-Beetle
Die Entscheidung über einen möglichen Serienanlauf sei „natürlich noch offen“, betont die Zeitung. Vor 2022 würde ein möglicher VW ID.Beetle aber wohl kaum vom Band rollen, heißt es.
Im Portfolio des Konzerns wäre für den Nachfolger der Konzern-Ikone aber durchaus Raum. Neben dem seit September verfügbaren ID.3 und seinem SUV-Bruder ID.4, der zum Jahreswechsel auf den Markt kommen soll, plant der Konzern jetzt auch einen Stromer in der Polo-Klasse*. Dazu soll es mit dem ID.Buzz ab 2022 eine E-Version des populären VW Bullis geben. Da wäre „ein E-Beetle ein logischer Schritt“, schreibt das Portal.
Erst Mitte November hatte der Aufsichtsrat von Volkswagen grünes Licht für die Mittelfrist-Planung gegeben. Danach wollen die Wolfsburger bis 2025 insgesamt 150 Milliarden Euro investieren, rund die Hälfte davon sollen in die E-Mobilität und die Digitalisierung fließen. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks.