Insgesamt hat der DAX seit Beginn des Börsencrashs mehr als 5000 Punkte und damit fast 40 Prozent seines Wertes verloren.
Auch BMW muss jetzt Werke schließen. Betroffen sind Produktionsstätten in Europa und Südafrika. Die Schließung soll am Mittwoch beginnen und vorerst bis zum 19. April dauern. Außerdem werde es Regelungen zur Kurzarbeit geben.
Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet Vorstandschef Oliver Zispe schon jetzt mit deutlich weniger Gewinn. Grund sei der Nachfrageeinbruch in allen wesentlichen Märkten. Der Gewinn könnte sich nach Angaben des Konzerns halbieren. Noch am Dienstag war eine Schließung bei BMW unwahrscheinlich erschienen. VW und Audi hatte bereits Werksschließungen angekündigt.
In den USA soll jetzt Helikoptergeld gegen die Wirtschaftskrise helfen. Ausgezahlt werden soll das Geld in Form von Schecks, welche an US-Bürger versendet werden. Die Aussendung soll in den nächsten zwei Wochen stattfinden, wie Finanzminister Steven Mnuchin in Washington mitteilte.
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Die Summe der geplanten Geldmenge ist noch nicht bekannt, auch die Höhe der jeweiligen Schecks werde noch ermittelt, so Mnuchin. Im Gespräch ist ein Betrag von 1000 US-Dollar für mehrere Millionen Bürger. Insgesamt sollen sich die Hilfmaßnahmen auf mehr als eine Billionen US-Dollar. Am Dienstag waren noch 850 Milliarden im Gespräch.
Helikoptergeld erhielt seinen Namen durch ein Gedankenexperiment des Ökonomen Milton Friedmann. Ursprünglich ging es um die neutralität der Geldmenge, heute wird das Wort Helikoptergeld als Anregung des Konsums durch das „bedingingslose“ in Umlauf bringen von Geld durch den Staat verstanden.
+++ 17.37 Uhr: Zum Handelsende hat der DAX gegenüber Montag an Boden gut machen können. Rund 2,7 Prozent stieg der deutsche Leitindex, verblieb aber zuletzt knapp unter der 9000-Punkte-Marke.
Die Verlierer der Vorwoche gehören jetzt zu den Gewinnern. Bis 17.30 Uhr legt Daimler 8,75 Prozent zu, RWE gewann 7,80 Prozent und BASF 6,77 Prozent. Größter Verlierer war Fresenius Medical mit 4,51 Prozent.
Eine echte Erholung ist trotzt der leichten Gewinne aber noch nicht in Sicht. Nicht auszuschließen, dass der Aufwärtstrend nur aus Gewinnmitnahmen besteht. Analysten wie Martin Utschneider von Donner & Reuschel sagen: „Der DAX befindet sich weiter im Crash-Modus.“
Aufgrund der starken Schwankungen wurde von einigen Analysten der Vorschlag eingebracht, die Börsen komplett zu schließen. Stephen Innes, von AxiCorp will „den Stecker ziehen“. Vorbild könnte die Wallstreet sein, wo bei zu starken Tagesverlusten immer wieder Handelspausen eingelegt werden, möglich wären aber auch längerfristige Schließungen.
Stacey Cunningham, Präsidentin der New York Stock Exchange erklärte via Twitter, dass sie die Sorgen um eine Fortsetzung des Crashs verstehe. Aber die Märkte spiegelten die Sorgen der Anleger wieder und eine Schließung könnte die Panik noch vergrößern. Daher werden die Börsen wohl offen bleiben und der Ausverkauf könnte weitergehen.
Update vom Dienstag, 17.03.2020, 15.11 Uhr: US-Präsident Donald Trump will weitreichende Schritte zur Abmilderung einer Wirtschaftskrise in seinem Land ergreifen. Trump will ein Konjunkturprogramm im Wert von 850 Milliarden US-Dollar (rund 773 Milliarden Euro) aufsetzen. Details zu dem Programm sind noch nicht bekannt, es sollen aber 50 Milliarden allein für die schwer getroffene Luftfahrtbranche bereit gestellt werden.
Auch Steuererleichterungen für US-Bürger gelten als teil des Programms als wahrscheinlich. Das berichtete die Presseagentur AFP. Trump hatte sich bereits in der Vergangenheit für Steuererleichterungen ausgesprochen. Finanzminister Steve Mnuchin soll im Kongress für Zustimmung werben. Ein Vorschlag der Demokraten im Umfang von 100 Milliarden war an der republikanischen Mehrheit im Senat gescheitert.
Während der Finanzkrise ab 2008 hatte die damalige US-Regierung ein Rettungspaket im Wert von 700 Milliarden US-Dollar auf den Weg gebracht. Zum Vergleich: Sämtliche Ausgaben der deutschen Bundesregierung, der Bundeshaushalt, belaufen sich nach Plan im Jahr 2020 auf 362 Milliarden Euro.
Update vom Dienstag, 17.03.2020, 11.38 Uhr: An den Börsen in Europa hat sich am Dienstag leichte Entspannung eingestellt. Der DAX zeigte sich zwischenzeitlich im Plus und überstieg die Marke von 9000 Punkten kurzfristig. Die Vorgaben aus Asien waren noch besser, der japanische Leitindex Nikkei legte um 5,28 Prozent zu.
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlichte am morgen die neusten Daten seiner regelmäßig stattfindenden Umfrage zu den Börsen- und Konjunkturerwartungen in Deutschland. Ergebnis ist, dass der Indikator so stark eingebrochen ist, wie seit seiner Einführung 1991 nicht mehr. Er sank von 58,2 Punkten im Februar auf minus 49,5 Punkte, wie das Institut mitteilte. Einen entsprechend tiefen Stand - bei geringerem Absturz - hatte der ZEW-Indikator im Jahr 2011 angezeigt.
Die Automobilhersteller Audi und VW stellen ihre Produktion ein. Am Freitag soll bei VW in Wolfsburg die vorerst letzte Schicht gefahren werden. Audi wird die Produktion in „Ingolstadt, Neckarsulm, Belgien, Mexiko und Ungarn kontrolliert herunterfahren“, wie das Unternehmen seinen Mitarbeitern schriftlich mitteilte.
VW will seine Werke in Europa schließen, trotz zu befürchtender massiver Einbußen. Der Betriebsrat hatte auf eine Schließung gedrängt, nachdem es erste bestätigte Fälle in Werken gegeben hatte. Vorerst ist geplant, die Werke für zwei Wochen stillzulegen. Andere Hersteller wie Daimler und BMW produzieren derweil weiter. Unbestätigte Bilder in sozialen Netzwerken sollen zeigen, wie Mitarbeiter von Daimler in Spanien deswegen in einen wilden Streik getreten sein sollen.
+++ 21.21 Uhr: Die US-Börsen haben wegen der Coronavirus-Pandemie erneut einen schwarzen Tag erlebt. An der New Yorker Wall Street brach der Leitindex Dow Jones am Montag um knapp 13 Prozent ein und endete bei rund 20.188 Punkten. Das war der stärkste Rückgang seit dem schwarzen Montag vom Oktober 1987. Der Technologie-Index Nasdaq verlor mehr als zwölf Prozent.
Bei den Anlegern macht sich große Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise breit. Der Deutsche Aktienindex (Dax) an der Börse Frankfurt schloss am Montag beim Stand von 8742 Punkten und lag damit 5,31 Prozent im Minus.
+++ 18.50 Uhr: Die Börsen in Deutschland haben sich am Montag erneut schwach gezeigt. Nach einem Anfangsverlust von mehr als 5 Prozent sank der DAX im Tagesverlauf weiter auf zeitweise unter 8500 Punkte.
Zwar stieg der deutsche Börsen-Leitindex auch wieder auf knapp 8800 Punkte, bleib aber im Laufe des Tages unter der wichtigen Marke von 9000 Punkten, welche er am morgen nach unten durchbrochen hatte.
Zu den Gewinnern trotz Börsencrash zählte Adidas. Der Sportartikelhersteller gewann am Montag 2,19 Prozent dazu. Auch die Wirecard AG legte 1,18 Prozent zu, ebenso Bayer. Der Chemiekonzern gewann 0,16 Prozent. Die Verlierer an der Börse zeigten dagegen deutlichere Zahlen. MTU und Volkswagen verloren jeweils über 12 Prozent an Wert, BMW und HeidelbergCement jeweils über 11 Prozent.
Der VDax, welcher die Volatilität im Handel anzeigt und auch als „Angstbarometer“ gilt, erreichte ein neues Allzeithoch. Der Index zeigt, wie stark die Kurse an der Börse schwanken. Je höher der Wert des VDAX, desto größer Schwankungen und Unsicherheit. Und die Aussichten sind weiterhin düster.
+++ 16.30 Uhr: Das Fiasko an den US-Aktienmärkten wegen der Coronavirus-Krise setzt sich weiter fort. Nachdem der Handel am Montag zunächst für rund 15 Minuten ausgesetzt worden war, sackte der Dow Jones Industrial nach Wiederaufnahme um mehr als 12 Prozent ab. In der Folgezeit erholte sich der Leitindex etwas und notierte zuletzt noch 8,10 Prozent tiefer bei 21.306,66 Zählern.
Der marktbreite S&P 500 verlor zuletzt 7,56 Prozent auf 2506,06 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 7,42 Prozent auf 7402,19 Zähler nach unten. Beide Indizes hatten zunächst ebenfalls prozentual zweistellig nachgegeben.
Die Maßnahmen mehrerer globaler Notenbanken verfehlten damit zunächst ihr Ziel. Am Markt hieß es, eine am Sonntag von der US-Notenbank vorgenommene Notfallaktion erhöhe derzeit sogar die Ängste vor dem Ausmaß der laufenden Corona-Krise. Die Fed hatte den Leitzins überraschend auf fast null Prozent reduziert und ein Maßnahmenpaket in Koordination mit anderen Notenbanken angekündigt.
Die Entscheidung der Fed schickte die Aktien von US-Banken wieder auf eine steile Talfahrt. Die Papiere der im Dow notierten Branchenvertreter JPMorgan und Goldman Sachs etwa sackten um bis zu 13 Prozent ab. Für Banken macht ein niedriges Zinsumfeld das Alltagsgeschäft zum Beispiel mit Krediten weniger attraktiv.
Die Aktien von Apple kamen mit minus 9 Prozent unter Druck. Der iPhone-Hersteller hatte angekündigt, seine 460 hauseigenen Läden außerhalb Chinas für zwei Wochen zu schließen. Außerdem wurde Apple von der französischen Wettbewerbsbehörde mit einer Strafe von gut 1,1 Milliarden Euro für illegale Vertriebsvereinbarungen belegt.
Stark unter Druck blieb derweil wegen dem Coronavirus auch weltweit die Luftfahrtbranche. Die Papiere von American Airlines, Delta und United büßten zwischen 10 und 20 Prozent ein.
+++ 15.00 Uhr: Nach massiven Kursverlusten ist der Handel an den US-Börsen zwischenzeitlich gestoppt worden. Sofort nach Handelsstart sackte der Dow-Jones-Index um knapp 10 Prozent auf 20.935 Punkte ab. Der S&P 500 brach um mehr als 8 Prozent auf 2490 Punkte ein. Für den Nasdaq 100 ging es um gut 6 Prozent auf 7502 Zähler nach unten.
Bei diesen Ständen wurde der Handel für 15 Minuten eingefroren. Am Freitag war der Dow noch um beachtliche 9,4 Prozent gestiegen, hatte damit auf Wochensicht aber immer noch einen herben Verlust von mehr als 10 Prozent verbucht.
+++ 9.38 Uhr: Massive Verluste an den Börsen in Europa. Angesichts der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie ist der Deutsche Aktienindex (Dax) erneut massiv eingebrochen. Der Dax sank zum Handelsbeginn der Börse am Montag in Frankfurt am Main erstmals seit 2016 unter die Schwelle von 9000 Punkten und verlor damit 5,57 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Auch in Paris und London öffneten die Börsenbarometer deutlich im Minus.
Im weiteren Handelsverlauf weitete der Dax seine Verluste an der Börse Frankfurt zunächst weiter aus. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn an den Aktienmärkten der Börse lag er bei 8525,01 Punkten, einem Minus von 7,64 Prozent. Zuletzt hatte der Kurs im Jahr 2013 so niedrig gelegen. In Paris lag der CAC der 40 größten Unternehmen mit 5,9 Prozent im Minus.
Das Börsenbarometer in London brach um 5,3 Prozent ein, in Mailand wurde ein Verlust von 5,4 Prozent verzeichnet. Die Börse in Madrid brach um knapp sieben Prozent ein. Bereits in der Vorwoche hatten die Börsen weltweit wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus historische Verluste verzeichnet.
Update vom Montag, 16.03.20, 8.01 Uhr: Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten wollen an diesem Montag (15.00 Uhr MEZ/10.00 Uhr Ortszeit US-Ostküste) in einer Videokonferenz darüber beraten, wie sie die Coronavirus-Pandemie in den Griff bekommen können.
Die Finanzminister der Eurogruppe sprechen per Videoschalte (15.00 Uhr) über ein umfassendes Krisenpaket. Schon am Vormittag (11.00 Uhr) tagt unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung der Coronavirus-Krise. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warb bei den Bürgern um Verständnis für Einschränkungen im Alltag.
In Chinas Wirtschaft, die seit Ende Januar praktisch zum Stillstand kam, hat die Coronakrise tiefe Spuren hinterlassen. Wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte, ging die Industrieproduktion im Januar und Februar im Vergleich zu den ersten beiden Monaten des Vorjahres um 13,5 Prozent zurück - der stärkste bislang gemessene Einbruch. Mit einem Minus von 20,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sackte auch der Umsatz im Einzelhandel ab. Die Anlageinvestitionen brachen um 24,5 Prozent ein.
Update vom Sonntag, 15.03.2020, 22.45 Uhr: Wegen der Ausbreitung des Coronavirus senkt die US-Notenbank den Leitzins auf fast null Prozent. Die Notenbank Federal Reserve (Fed) teilte am Sonntagabend (15.03.2020, Ortszeit) mit, der Leitzins werde nun um einen Prozentpunkt auf einen Korridor von 0 bis 0,25 Prozent verringert. US-Präsident Donald Trump begrüßte den Schritt am Sonntag. Trump hatte erst am Samstag erneut gesagt, er sei nicht glücklich mit dem Zinssatz der US-Notenbank.
Trump sagte, die USA sollten keinen Leitzins haben, der höher als in anderen starken Wirtschaftsnationen sei. „Wenn man sich Deutschland anschaut, liegen sie im Prinzip unter Null, sie sind negativ. Es gibt viele Länder, die negativ sind. Japan ist negativ. Deutschland ist negativ. Andere sind negativ. Und wir zahlen höhere Zinssätze.“ In den USA wächst wegen der Auswirkungen des Coronavirus die Sorge vor einer Rezession. Erst Anfang März hatte die US-Notenbank den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf einen Korridor von 1 bis 1,25 Prozent gesenkt.
Update vom Sonntag, 15.03.2020, 15.46 Uhr: Nach der mehr als turbulenten Woche für DAX und Börse richtet sich der Blick auf die kommenden Tage. Diese bringt ab Montag eine Schließung der Grenzen mit sich. Eine Schließung der Börsen wäre inzwischen ebenfalls denkbar. Eine Unterbrechung des Handels wird es aber nicht geben. Dieser findet ohnehin hauptsächlich virtuell statt.
Wichtiger - auch für den DAX - könnte dagegen ein Meeting der US-Notenbank Fed am 17. und 18. März sein. Was dabei besprochen wird, ist noch nicht klar. Allerdings gibt es bereits Spekulationen über das, was verkündet werden könnte. Erwartet wird eine weitere Senkung der Zinsen, möglich wäre ein Leitwert von 0,5 Prozent, um Unternehmen weiter zu ermöglichen, günstig Geld zu leihen.
Bereits vergangene Woche war der Rahmen auf 1 bis 1,25 Prozent gesenkt worden. Dabei handelte es sich um eine Notfallmaßnahme, um ein weiteres Absinken der Börsen infolge der Corona-Krise zu bremsen. Zuletzt hatte es eine solche Maßnahme im Rahmen der Finanzkrise 2008 gegeben. Ob die erwartete Zinssenkung sich positiv auf den DAX auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Kommentatoren hatten die Absenkung der Zinsen teils kritisch bewertet. Im Wall Street Journal hieß es, dass die Zinssenkung nur verdeutliche, dass die Zentralbank mit ihren bisherigen Mitteln keine Linderung herbeiführen könne. Stephen Gallagher, Analyst der Bank Société Generale, sieht die derzeitigen Risiken vor allem durch das Coronavirus verursacht, sie entfalten eine kurzfristige Wirkung. Günstiges Geld könne eher beim Ankurbeln der Wirtschaft und der Nachfrage helfen. Allerdings: Wenn das öffentliche Leben auch in den USA weiter eingeschränkt wird, wird automatisch auch die Nachfrage verringert. Es wäre also gut möglich, dass es beim DAX und an den Börsen weiterhin rau zugeht.
Neben diesen Entscheidungen werden verschiedene Konjunkturbarometer einen Ausblick auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt und beim DAX gegeben. Diese Stimmung spiegelt der ZEW-Index des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung wider, der am Mittwoch veröffentlicht wird. Erwartet wird ein Rückgang von plus 8,7 auf minus 23,4 Punkte. Das bedeutet, dass unter den bis zu 300 für den Index befragten Analysten eine Mehrheit eine Abschwächung der Wirtschaft für wahrscheinlich hält. Der maximale Wert des Index liegt bei plus bzw. minus 100 Punkten.
+++ 18.55 Uhr: Der große Crash scheint fürs Erste vorüber zu sein: Die Aktienmärkte versuchen sich vom verheerenden Donnerstag (12.03.2020) zu erholen. Beim Dax blieb am Freitag (13.03.2020) nach starken Schwankungen aber ein kleines Plus übrig. Der deutsche Leitindex schloss 0,77 Prozent höher bei 9232,08 Punkten. Am Donnerstag hatte der Dax im Angesicht der Angst vor der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 mit dem zweitgrößten prozentualen Tagesverlust in seiner gut dreißigjährigen Geschichte unter der Marke von 10 000 Zählern geschlossen. Auf Wochensicht ergibt sich ein Minus von rund 20 Prozent - das ist auch auf Wochensicht der zweitgrößte Verlust, den die Dax-Anleger je erlebt haben.
Die Investoren blicken auf eine der turbulentesten Wochen der Börsengeschichte zurück. Am vergangenen „schwarzen Montag“ war es für den Dax angesichts der Virusängste und eines Ölpreisschocks bereits um fast 8 Prozent abwärts gegangen. Am Donnerstag dann war der Dax trotz eines umfangreichen Hilfspakets der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Wirtschaft des Euroraums um mehr als 12 Prozent eingebrochen. Seit Beginn des virusbedingten Börsencrashs am 24. Februar hat er inzwischen rund 32 Prozent an Wert eingebüßt.
+++ 14.09 Uhr: Die Wirtschaft in der Europäischen Union wird nach Einschätzung der EU-Kommission wegen der Coronavirus-Krise dieses Jahr schrumpfen. Ursprünglich war mit 1,4 Prozent Wachstum für 2020 gerechnet worden - nun werde das Wachstum „unter Null fallen, womöglich sogar erheblich“, sagte ein hoher Kommissionsbeamter am Freitag in Brüssel.
+++ 12.42 Uhr: In der Coronavirus-Krise will die Bundesregierung den Unternehmen mit unbegrenzten Kreditprogrammen helfen. Das sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Freitag in Berlin.
+++ 12.31 Uhr: Nun hat auch der Bundesrat im Eilverfahren dem neuen Kurzarbeitergeld zugestimmt. Mit dem Beschluss sollen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zumindest ein wenig aufgefangen werden.
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+++ 11.18 Uhr: Nun meldet sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zu Wort. So schließt er aufgrund der Corona-Pandemie eine vorübergehende Beteiligung des Staates an strategisch wichtigen Unternehmen nicht aus. Vor allem bei Firmen aus hochsensiblen Bereichen, sagt Altmaier gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel.
Die Verkäufe des VW-Konzerns wurden durch die Corona-Epidemie schwer belastet. Wie das Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mitteilte, sanken die weltweiten Auslieferungen während des zurückliegenden Monats im Vorjahresvergleich um 24,6 Prozent auf 546 300 Fahrzeuge. Im wichtigsten Einzelmarkt China stürzten sie um fast drei Viertel (74,0 Prozent) auf noch 60 900 Autos ab.
Derzeit sehe er aber keine größere Zahl von Verstaatlichungen kommen, sagte Altmaier. „Wir werden sehr genau hinschauen, welche Auswirkungen eine Pleite haben kann, und alles Erforderliche unternehmen. Unter die Arme greifen will Altmaier zudem der Pharmaindustrie, die derzeit viele Medikamente aus Asien bezieht. Es ist die richtige Idee, einseitige Abhängigkeiten zu minimieren und in sensiblen Bereichen die nationale Souveränität wiederzugewinnen“, sagte der Minister. „Ich kann mir gut ein gemeinsames europäisches Projekt für die Arzneimittelproduktion vorstellen“.
Update vom Freitag, 13.03.2020, 10.48 Uhr: Die Corona-Pandemie wird die Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank empfindlich treffen. „Kurzfristig wird es schon zu einem deutlichen Rückschlag kommen“, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). „Aber nach der Eindämmung des Virus wird sich die Wirtschaft wieder erholen. Allerdings ist derzeit schwer abzusehen, wann dies der Fall sein wird.“
Mit der Finanzkrise der Jahre 2007 bis 2009 sei die aktuelle Situation nicht vergleichbar, sagte Weidmann: „Die Krise kommt nicht aus dem Finanzsystem.“ Zudem sei das Finanzsystem heute deutlich besser aufgestellt. Um die Stabilität der Banken müsse man sich keine Sorgen machen: „Die deutschen Banken haben ihr Eigenkapital gestärkt, und Liquidität ist im Bankensystem reichlich vorhanden.“ Die Reaktion der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Virus-Krise nannte Weidmann angemessen.
Die EZB hatte am Donnerstag beschlossen, die Kreditvergabe über günstige Langfristfinanzierungen für Banken anzukurbeln. Zudem steckt die Notenbank bis Jahresende 120 Milliarden Euro zusätzlich in Anleihenkäufe. Die Zinsen blieben unverändert. „Wir haben das getan, was eine Notenbank in einer Krise in erster Linie tun muss: Wir haben für eine großzügige Versorgung der Banken mit Liquidität gesorgt“, erklärte Weidmann. „Damit treten wir der Gefahr einer Kreditklemme entgegen.“
Der Bundesbank-Präsident betonte: „Derzeit stehen die Notenbanken nicht in der ersten Verteidigungslinie.“ Die Finanzpolitik sei gefordert, möglicherweise auch in Form von breiteren konjunkturellen Hilfen. „Gerade wegen der Haushaltsdisziplin der vergangenen Jahre verfügt Deutschland über einen weitgehenden Spielraum im Rahmen der bestehenden europäischen und nationalen Regeln“, sagte Weidmann.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 21:28 Uhr: Der US-Aktienindex Dow Jones rauscht angesichts der Coronavirus-Krise weiter ungebremst in die Tiefe. Der Dow Jones verlor knapp zehn Prozent und verzeichnete damit den schwersten Einbruch seit 33 Jahren. Der Index büßte am Donnerstag rund 2350 Punkte ein und stand nach Handelsschluss bei etwa 21.200 Punkten. Das war der stärkste Verlust seit dem Börsencrash vom Oktober 1987. Fast ebenso starke Verluste erlitten der Technologie-Index Nasdaq und der Leitindex S&P 500.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 20:55 Uhr: Die US-Notenbank Fed hat angekündigt, 1,5 Billionen US-Dollar (rund 1,34 Billionen Euro) zur Stützung der Märkte aufzuwenden. Nach einem kurzen Kursanstieg fielen der Dow Jones und der S&P500 wieder auf die Stände wie vor der Ankündigung. Beide Indizes lagen damit zuletzt bei einem Minus von über 8,5 Prozent.
Auch der Ölpreis fiel im Laufe des Tages weiter. Die Nordsee-Sorte Brent verlor über 8 Prozent, die Sorte WTI aus den USA verlor über 5 Prozent. Aufgrund des Verfalls des Ölpreises sank auch der Wert der norwegischen Krone rapide ab. Die Währung des Landes verlor gegenüber dem Euro 3,81 Prozent an Wert, gegenüber dem US-Dollar lag der Verlust bei über 4 Prozent. Norwegens Wirtschaft hängt stark vom Erdölexport des Landes ab.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 17:45 Uhr: Der Handelstag der elektronischen Plattform XETRA in Frankfurt endet mit herben Verlusten für den DAX. Über 11 Prozent verlor der Index gegenüber Mittwoch. Das ist nach 1989 der zweitgrößte Tagesverlust in der Geschichte des DAX. Bei 22 Einzelwerten lagen die Verluste bei mehr als 10 Prozent. Einen Schlusskurs von unter 9.196,95 Punkten hatte der Index zuletzt im Jahr 2013. Der europäische Index EuroStoxx50 verlor bis 17:30 Uhr rund 10,4 Prozent.
Gewinner gab es keine, nur nicht so große Verlierer. Linde stand mit einem Verlust von 6,63 Prozent am besten dar, gefolgt von Beiersdorf (-6,98 Prozent) und Fresenius Medical Care (-7,66 Prozent). Größter Verlierer im DAX war Daimler mit einem Minus von 18,85 Prozent. Die Deutsche Bank verlor 18,44 Prozent und Wirecard 17,92 Prozent. Die Commerzbank verlor über 20 Prozent und liegt damit bei Bankwerten im Trend. Diese verloren überproportional stark.
Auch der Goldpreis in Euro ist um über 3 Prozent eingebrochen. Die einige Zeit als „digitales Gold“ gehandelte Cryptowährung Bitcoin verlor mehr als 24 Prozent und sank unter 6.000 Dollar pro Stück.
In den USA endet der Handel erst um 22.00 Uhr MEZ. Bisher hatte sich auch dort keine Besserung im Tagesverlauf gezeigt. Der Dow Jones mit den 30 wichtigsten Werten an der Wall Street sank um zuletzt fast 9 Prozent auf 21.531 Punkte ab, auch der breiter aufgestellte S&P500 verlor knapp 8 Prozent auf 2.528 Punkte. Analysten gehen davon aus, dass noch tiefere Stürze möglich sind.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 15:15 Uhr: Auch die Börsen in den USA sind inzwischen geöffnet. Dort hat sich die Talfahrt der Märkte in Europa fortgesetzt. Der S&P500 sank um mehr als 7 Prozent ab, der Dow Jones sogar um mehr als 8 Prozent. Beide Indizes setzten kurz nach dem Start wie bereits am Montag für 15 Minuten aus. Innerhalb der letzten vier Tagen verlor der Dow Jones bereits jetzt die Gewinne der letzten zweieinhalb Jahre.
Damit soll Ruhe in den Handel gebracht und eine zu schneller Verlust verhindert werden. Beim DAX gibt es einen entsprechenden Mechanismus nicht. Experten sprechen von der Gefahr einer Verselbstständigung der Kursstürze, da ein Großteil des Handels inzwischen automatisiert abläuft. Algorithmen reagieren auf Verkäufe mit weiteren Verkäufen. Wann der Abwärtstrend stoppt, ist derzeit noch nicht abzusehen.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 14:17 Uhr: Europas Währungshüter stemmen sich mit einem umfassenden Maßnahmenpaket gegen wirtschaftliche Folgen der Coronavirus-Krise. Die Europäische Zentralbank (EZB) steckt bis zum Jahresende 120 Milliarden Euro zusätzlich in Anleihenkäufe.
Zudem sollen besonders günstige Kredite Banken dazu bewegen, mehr Kredite zu vergeben und so besonders betroffene Branchen und Unternehmen unterstützen. Das soll vor allem kleinen und mittelgroßen Firmen helfen, mit den Folgen der Coronavirus-Epedemie umzugehen.
Bei den Zinsen beließen die Währungshüter bei ihrer Sitzung am Donnerstag in Frankfurt vorerst alles beim Alten: Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent, Geschäftsbanken müssen weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 09:48 Uhr: Auch für den Dax geht es weiter bergab. Zum Start fällt der Dax an den Börsen unter 10.000 Punkte. Das entspricht einem Minus von rund sechs Prozent. Außerdem ist Lufthansa schwer getroffen. Die Aktien fielen unter die Marke von 10 Euro und macht zehn Prozent Minus. Auch Wirecard und Rewe mussten große Verluste einstecken.
Ebenso bekommt der Sportartikelhersteller Adidas bekommt die Auswirkungen des Coronavirus zu spüren. An den Börsen ist die Aktie um sechs Prozent gefallen. Grund für den Absturz ist das China-Geschäft, das bisher sehr lukrativ für den Hersteller war. Dort ist das Business allerdings wegen der Verbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 zwischen Ende Januar und Februar sehr eingebrochen.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 06.30 Uhr: Die Sorgen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben am Donnerstag in Asien die Börsenkurse weiter deutlich absacken lassen. In Tokio sank der Leitindex Nikkei am Vormittag um 5,17 Prozent auf 18.412,24 Punkte. Der breiter angelegte Topix-Index sank um 4,78 Prozent auf 1318,96 Punkte. In Hongkong verlor der Hang-Seng-Index fast drei Prozent. Auch der Ölpreis rutschte erneut stark ab.
Direkter Auslöser der starken Kursverluste waren die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump zur Bekämpfung der Corona-Krise. Trump hatte am Mittwochabend (Ortszeit) unter anderem ein 30-tägiges Einreiseverbot für Menschen aus Europa verkündet. Dies bedeute, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten weiter abnehmen würden, sagte der Analyst Stephen Innes von AxiCorp.
Enttäuscht reagierten die Analysten auch auf Trumps Pläne zur Eindämmung der wirtschaftlichen Effekte der Pandemie. Der US-Präsident hatte lediglich einen Appell an den US-Kongress gerichtet, die Einkommensteuer zu senken. Auch kündigte er an, dass die Fristen für Steuerzahlungen für bestimmte Unternehmen und Gruppen von Bürgern verlängert werden sollten.
Update vom Mittwoch, 11.03.2020, 21.30 Uhr: Wieder Aufregung an der US-Börse: Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus trennten sich Anleger in großem Stil von Aktien. Der Leitindex Dow Jones Industrial weitete im Tagesverlauf die Verluste immer mehr aus und schloss 5,86 Prozent niedriger bei 23 553,22 Punkten. In den vergangenen drei Wochen wurden somit die Kursgewinne mehr als eines Jahres zunichte gemacht.
Update vom Mittwoch, 11.03.20, 13.59 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt sich offen dafür, im Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 das Prinzip der schwarzen Null im Bundeshaushalt zu vernachlässigen. „Wir tun das, was notwendig ist“, sagt sie am Mittwoch in Berlin. So habe der Haushaltsausschuss bereits rund eine Milliarde Euro zusätzlich für Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus bereitgestellt. Es könne in dieser Lage nicht jeden Tag gefragt werden, „was bedeutet das für unser Defizit“.
Merkel machte deutlich, dass ihre Priorität auf der Bekämpfung des Virus liege. Erst „am Ende“ werde geschaut, „was bedeutet das für unseren Haushalt“, sagte sie. „Das andere geht jetzt vor.“ Zugleich wies die Kanzlerin darauf hin, dass Deutschland finanziell insgesamt „relativ robust“ aufgestellt sei.
Führende Ökonomen in Deutschland hatten zuvor umfangreiche Maßnahmen zur Vermeidung einer Rezession gefordert. Sie plädierten unter anderem für eine Abkehr von der schwarzen Null.
Für den Dax ging es am Mittwoch (11.03.20) bis zur Mittagszeit um 1,35 Prozent auf 10 617,10 Punkte nach oben - damit gab der deutsche Leitindex einen Teil der Gewinne vom Vormittag wieder ab. Zu Wochenbeginn hatte das deutsche Börsenbarometer mit einem Minus von fast 8 Prozent den größten Verlust seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 erlebt.
Die schwer gebeutelten Kurse vieler Autohersteller schlugen einen Erholungskurs ein: Daimler, Volkswagen und BMW legten zwischen 1,5 und 2,5 Prozent zu. Auch für die Aktien der Energiekonzerne Eon und RWE ging es wieder spürbar nach oben mit Gewinnen zwischen 3 und 4 Prozent.
Update vom Dienstag, 10.03.20, 18.00 Uhr: An Europas Börsen verpufften die Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump am Dienstag weitgehend. So büßte der deutsche Leitindex Dax nach einem sehr nervösen Handel zwischenzeitliche Gewinne von fast 4 Prozent ein und schloss 1,41 Prozent tiefer bei 10 475,49 Punkten.
Nach dem Schwarzen Montag an den globalen Finanzmärkten hat ein erwartetes US-Hilfspaket gegen die Folgen der Coronavirus-Krise lediglich die Anleger an der Wall Street und in Asien beeindruckt.
Update vom Dienstag, 10.03.20, 09.59 Uhr: Aktuell sieht es so aus, als würde sich die Talfahrt vom Montag am Dienstag nicht fortsetzen. Zum Handelsstart an der Börse in Frankfurt am Main stieg der Dax um rund 0,9 Prozent auf 10.724,98 Punkte. Die meisten der 30 dort gelisteten Unternehmen legten leicht zu. Auch in Paris steigt der Leitindex zum Handelsbeginn um rund 1,3 Prozent, an der Londoner Börse lag der Index FTSE 100 kurz darauf bei plus 1,8 Prozent.
Infolge einer Stabilisierung des zuletzt eingebrochenen Ölpreises verzeichneten die Börsen der Golfstaaten wieder deutliche Anstiege - von drei Prozent in Katar bis 6,6 Prozent in Kuwait. Die russische Börse startete am Dienstagmorgen allerdings mit einem Kurseinbruch des Index RTS um mehr als zehn Prozent in ihre Handelswoche.
Seit Wochen dominiert an den Handelsplätzen die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise. Dazu kam in den vergangenen Tagen der Streit zwischen den großen Ölproduzenten Saudi-Arabien und Russland - Riad will die Fördermenge reduzieren, um den Preis zu stabilisieren, Moskau lehnt das ab.
Wie es in den USA aussieht, wird sich erst am Nachmittag (MEZ) zeigen. Die Wall Street hat noch nicht geöffnet.
Update vom Montag, 09.03.2020, 17.50 Uhr: Der Handel beim DAX endet mit einem verlustreichen Tag. Im Laufe des Tages kam es nur zu geringen Erholungen. Kurz vor Schluss lag der deutsche Leitindex noch immer bei einem Minus von 7,01 Prozent.
Größter Verlierer im DAX bleibt die Deutsche Bank mit einem Verlust von mehr als 11 Prozent und sank auf ein Rekordtief von zwischenzeitlich 5,61 Euro pro Aktie. Kurz dahinter folgte im DAX der Autobauer Daimler mit mehr als 10 Prozent Verlust. Die Commerzbank verlor rund 13 Prozent.
In den USA konnten sich einige Kurse im Laufe des Vormittags erholen. Der S&P500 grenzte seine Verluste auf zuletzt 5,50 Prozent ein. Der Industrieindex Dow Jones blieb bei mehr als 6 Prozent Verlust, der Technologieindex NASDAQ erholte sich auf 4,62 Prozent.
Stark gestiegen ist der Volatilitätsindex V-DAX. Dieser legte um 37,39 Prozent zu, zeitweise noch stärker. Das lässt darauf schließen, dass die Nervosität bei Anlegern weiterhin groß ist.
Für den Dienstag rechnen einige Analysten mit weiteren Verkäufen. Der Chef-Marktanalyst von CMC Markets, Jochen Stanzl hält ein Abrutschen des DAX unter 9000 Punkte für möglich.
Der Goldkurs konnte nicht von der Panik profitieren. Das Edelmetall fiel im Tagesverlauf um 1,50 Prozent und lag um 17.00 Uhr bei 1.458,07 Euro pro Feinunze.
Der Öl-Preis für die Nordseesorte Brent fiel bis Handelsschluss in Frankfurt auf 46,01 US-Dollar und war damit 8,46 Prozent weniger wert, als noch am Vortag.
Update vom Montag, 09.03.2020, 15.52 Uhr: Nachdem einer der wichtigste Aktienindizes in den USA, der S&P500, für eine Viertelstunde vom Handel ausgesetzt wurde, hat er diesen wieder aufgenommen. Der Stopp war automatisch ausgelöst worden, nachdem der Kurs um 7 Prozent eingebrochen war.
Ein erneute Pause würde bei einem Tagesverlust von 13 Prozent erfolgen. Bei einem Abrutschen von 20 Prozent und mehr würde der Handelstag vorzeitig beendet. So sollen zu große Verluste verhindert und den Händlern Zeit zur Besinnung gegeben werden.
Der Deutsche Aktienindex DAX ist am Montag mit einem deutlichen Minus in den Handelstag gestartet. Dem DAX drohen die größten Tagesverluste seit 1989. Grund waren neben Sorgen um eine weitere Konjunktureintrübung in Folge der Corona-Epidemie auch schwache Vorgaben aus Asien und der Preiskampf beim Rohöl. Händler sprechen von einem „Schwarzen Montag“.
Die Verlierer im DAX waren die Deutsche Bank und Daimler mit jeweils mehr als 12 Prozent Verlusten. Das größte deutsche Bankhaus verlor zeitweise sogar über 15 Prozent. Der DAX selbst lag mit Werten um 10.500 Punkte rund 22 Prozent tiefer als zu seinem Rekordhoch vom 19.02.2020.
Im M-DAX brachen die Commerzbank, Halbleiterhersteller Siltronic und die Großhandelskette Metro ebenfalls um mehr als 12 Prozent ein. Auch S-Dax und Tec-DAX lagen im Minus. Alle größeren deutschen Indizes verzeichneten bis zum Mittag mehr als 6 Prozent Rückgang.
Über das Wochenende hatten sich die wirtschaftlichen Aussichten verschlechtert. In Italien - der drittgrößten Volkswirtschaft der EU - sind weite Teile des wirtschaftlich starken Nordens des Landes abgeriegelt. Auch die Finanzmetropole Mailand liegt im Corona-Schutzgebiet. Analysten erwarten eine Erholung erst mit einem Rückgang der Neuinfektionen. Diese wiederum steht wahrscheinlich erst mit wärmeren Temperaturen an. Analyst Christoph Geyer sprach in einer Mitteilung der Börse Frankfurt von einem „Panikmodus“.
Um die Wirtschaftskrise gemeinsam bewältigen zu können, müssen wir mit diesen Vorurteilen gegenüber Italien aufräumen.*
Der japanische Nikkei-Index hatte am Montag über 6 Prozent verloren und damit die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten nach unten durchbrochen. In Japan bestimmt die Sorge vor einem sich abschwächenden Innen- und Außenhandel die Märkte und lieferte schlechte Vorgaben für den DAX. Gleichzeitig stieg der Yen als Fluchtwährung gegenüber dem US-Dollar und bringt damit die auf Export ausgerichtete Wirtschaft weiter in Bedrängnis. Auch die Shanghaier Börse und der Hang Seng in Hongkong hatten nachgegeben.
Auch der Preiskampf beim Rohöl belastet die Kurse. Die Verhandlungen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hatte am Wochenende vergeblich über eine Drosselung der Förderquoten verhandelt. Saudi Arabien senkte nach Abbruch der Verhandlungen die Preise so stark, wie seit 30 Jahren nicht mehr. Damit soll einer sinkenden Nachfrage infolge eines Konjunktureinbruchs durch Corona entgegen gewirkt werden.
Vorbörslich notierten Öl-Aktien an den US-Märkte daraufhin mit teilweise über 30 Prozent Minus. Der S&P 500 sank um 5 Prozent, bis zum vorbörslichen Limit. Aufgrund der Entwicklungen wurde der Handel an der Wallstreet vorläufig ausgesetzt.
Corona hat der Wirtschaft eine beispiellose Talfahrt beschert. Das Gute daran ist, dass die Wirtschaftskrise durch das Coronavirus eine Chance für das Bedingungslose Grundeinkommen* birgt. Der Kommentar.
Unterdessen erklärt eine preisgekrönte Chemikerin in einem Video auf YouTube, warum die Corona-Krise in Deutschland erst am Anfang steht und wann sie vermutlich endet.
Der Einbruch der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal 2020 ist so groß, wie noch nie seit Beginn der entsprechenden Messen 1970.
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